Bericht vom 20.12.2006
Eine schöne Bescherung:
Flügel auf dem Gabentisch
© Jutta de Vries
In Stade können jetzt Pianistinnen und Pianisten loslegen, dass die Tasten nur so fliegen! Rechtzeitig zum Weihnachtsfest war es so weit: der Traum vom eigenen D-Konzertflügel der Marke Steinway wurde wahr und erlebte eine traumhaft inszenierte Einweihung im Stadeum.
Vorangegangen waren Jahre des Sammelns und der Acquise durch den eigens gegründeten Förderkreis, der sich viel Unterhaltsames einfallen ließ, um die satten 100.000 Euro Kaufpreis aufs Konto zu bringen; vom Verkauf der 88 Tasten bis zu Tombola und Kunstversteigerung war alles dabei.
In Zukunft kommt das edle Instrument den Freunden der Klaviermusik und natürlich auch der musizierenden Jugend der Stadt zu Gute. Und für den Geschäftsführer des Veranstaltungshauses, Egon Ahrens, werden Konzerte mit Klavier zukünftig ein Genuss ohne Reue sein, vor allem weil die erheblichen Leihkosten wegfallen. Rechnet man die für die vergangenen Jahre hoch, ist nämlich locker bereits ein Instrument unter dem Strich zu entdecken – allerdings nur virtuell. Nun gehört das Sparen am falschen Ende endlich der Vergangenheit an, und die feierliche Einweihung wurde zum Event.
Gleich fünf junge internationale PianistInnen, allesamt Gewinner von Steinway-Förderpreisen, entlockten mit hervorragend einstudierten Werken von Chopin über Mozart bis zu Piazzolla dem Instrument alle Facetten seiner klanglichen Möglichkeiten, die natürlich bei einer nagelneuen Mechanik noch Unebenheiten und einige schwache Töne zeitigt. Interessant ist für die aufmerksamen Zuhörer dabei, wie der Klang sich im Laufe des fordernden Spiels verändert.
Eins ist sicher, und das konnte besonders die Französin Delphine Lizé mit ihrer sehr sensitiven Anschlagskunst beweisen: der Stader Flügel hat ein großartiges Potential. Und jetzt muss er gespielt werden!
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