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Bericht vom 14.09.2006

1. Stadeum-Klassik-Konzert der Saison 2006/07

Philhamonisches Orchester Krakau mit Haydn und Bruckner

© Jutta de Vries

1. Stadeum-Klassik-Konzert der Saison 2006/07

Philharmonie Karakau

Hermann Breuer

Haydn, Sinfonie Nr. 102 B-Dur

Bruckner Sinfonie Nr. 1 c-moll

 

Haydn und Bruckner, eine spannende, interessante Zusammenstellung für ein Orchesterkonzert, das ist den Stadern bereits von einem großartigen Konzert von 2004 mit der Thüringen-Philharmonie Gotha-Suhl  unter Schmidt-Gertenbach in bester Erinnerung.

Diesmal ist das renommierte Philharmonische Orchester Krakau angereist, das Lieblingsorchester des berühmten Komponisten Krzystof Penderecki, das viele seiner Werke mit Bravour aus der Taufe gehoben hat und zu den Spitzenorchestern Polens gehört. Den Stab hatte Hermann Breuer, der wiederum seit einigen Jahren Chef der Thüringen-Philharmonie ist und als solcher mit Auszeichnungen überschüttet wird.

Aber auch gar kein Schimmer von all den großen, im Programmheft auch sorgfältig aufgeführten Sternstunden war am Mittwoch im Stadeum auszumachen – insgesamt glanzlos und uninspiriert plätscherte der Abend dahin. Breuer ist darauf bedacht, von hinten eine edle Figur zu machen – sparsame Zeichengebung, unausgeglichen Schlagtechnik und nur manchmal wie aufgesetzt wirkende Hüpfer können aber kein Reiseorchester auf die Stuhlkante ziehen.

So klang besonders die schöne reife Haydn-Sinfonie mit ihren rhythmischen und gestalterischen Zärtlichkeiten, den durchaus ernstzunehmenden technischen Schwierigkeiten und den Herausforderungen an den immerhin durchsichtigen Streicherklang wie PrimaVista-Spiel, mit den dazu gehörenden Unsauberkeiten und Fehlgriffen.

 

Und wenn Bruckner nicht konzeptuell aufgefasst wird, gerade diese erste, so „reine“ Arbeit des zurückgezogenen Linzer Einzelgängers, wenn die Stimmen nicht moduliert, die Kontraste nicht geschärft und die Bläser nicht gelockt werden, die Höhepunkte wegen mangelnder Vorbereitung im off verpuffen und dazu die Stimmung unsauber ist – dann breitet sich gähnende Leere im Hörer-Herzen aus, und das hat Bruckner wahrlich nicht verdient, und übrigens das Stadeum auch nicht.

Der Beifall war dann auch, wie Eduard Hanslick einmal so schön formulierte, endenwollend.

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