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Bericht vom 11.08.2016

Hitzacker Musiktage-Buch

Abschlußwochenende 6.+7. August 2016

© Jutta de Vries

Hitzacker Musiktagebuch
Abschlußwochenende 6.+7. August 2016 


Und leider ist schon wieder das Abschlußwochenende gekommen, da geht es erfahrungsgemäß noch einmal richtig  in die Vollen. Traditionell gehört der Samstag dem Publikum, den Laien-Musikern und den Akademisten. Oliver Wille plant ein Ausschwärmen in die öffentlichen Orte der schönen Fachwerkstadt, einschließlich Schmuckladen und Dönerbude. Bei diesem wechselhaften Wetter eine tolle Alternative, und so kommt der Festival-Besucher wirklich einmal „rum“.


Am Abend dann das, worauf die Technikfans unter den Musikliebhabern sich schon die ganze Zeit freuen: der große Pierre-Laurent Aimart spielt Klavier im 3D-Sound. Tagelang werkeln schon die Tontechniker im Kurgarten an der Installation und alle hoffen auf trockenes Wetter, das dann auch vom gütigen Himmel geschickt wurde.


Aimard wäre nicht Aimard, wenn er nicht ein besonders spannendes Programm hierzu komponiert hätte: den niederländischen Renaissance-Fürsten Sweelinck setzt er passend zu Kurtág in Beziehung – ein AHA-Erlebnis, auch ohne 3D-Surround. Und nach der Pause treffen Daquin und Bach auf Messiaen und Stockhausen, Barock-Licht und Licht  des 20. Jahrhunderts  treffen sich und verschmelzen.


Am Sonntag Vormittag folgt mit Sharon Kams virtuoser Klarinette und Stefan Kiefers tanzendem Klavier ein klassischer Abgesang,  während der fetzige Rausschmiß  Roby Lakatos und seinem Gypsy-Ensemble gebührte. Nicht zu überbieten.


Und so wartet die „beswingte“ Hitzacker-Gemeinde auf das kommende Festival-Jahr. Dann sollen renommierte und auch ausgezeichnete junge Talente in die „Sommerresidenz Hitzacker“ kommen. Oliver Wille möchte in seiner 2. Spielzeit etwas mehr Ruhe und Künstler-Kontinuität ins Festival bringen. Es ist ihm sicher klar, daß sein erstes Jahr mit den vielen sprühenden Facetten seiner Musik-Ideen, die er alle unbedingt vorstellen wollte, bei manchen Teilnehmern an Grenzen gestoßen ist. Goethes Motto „wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“  muß schließlich schon wohl dosiert sein. 


Obwohl, natürlich, wer Power genug und Musikbesessenheit mitbrachte wie Oliver Wille es ja bewundernswert und beispiellos vormachte, der konnte sich in dieser herrlichen, opulenten Woche bedingungslos ausleben.


Hier schließt das Tagebuch. Tschüs bis zum nächsten Sommer.
Wer spricht hier von Sucht???


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