Bericht vom 03.08.2016
Hitzacker Musiktage-Buch
Dienstag, 2. August 2016
© Jutta de Vries
Hitzacker Musiktag-Buch
Dienstag, 2. August 2016
Schlangen an der Abendkasse: da muß im Verdo etwas kommen, das auch den Prozentsatz der einheimischen Festival-Besucher in die Höhe schnellen läßt: und richtig, Avi Avital, derzeit wohl populärster und prominentester weil so sympatisch locker daher kommender World-Musiker, trifft hier punktgenau ins Schwarze und bringt mit seinem „Between Worlds Trio“ die Bühne zum Beben.
Das „Between Worlds Trio“, das sind außer dem Israeli Avi Avital mit seiner Mandoline noch die zierliche Ksenia Sidorova aus Lettland, die mit ihrem Akkordeon verwachsen scheint, und der nur aus Rhythmus zu bestehende Israeli Itamar Doari am Schlagzeug. Alle drei sind junge Spitzensolisten und arbeiten auch getrennt weltweit mit den anerkanntesten Musikern zusammen.
Hier im Trio bringen sie die ganze Welt aufs Podium, in Bearbeitungen natürlich, die sehr ausgefeilt und intelligent die Partituren auf das Instrumentarium verteilen. Und das ist spannend, hört man doch einen Bach, einen Villa-Lobos oder Béla Bartók ganz neu durch die ungewohnten Klangfarben der Instrumente, die so häufig in der klassischen Musik gar nicht vorkommen. Dazu machen die Vollblutmusiker, immer in heinteren Blickkontakt miteinander und fast immer ohne Noten, eine programmatische Volkston-Reise durch die süd-östliche Welt von Spanien, Rumänien, Georgien, Bulgarien, Israel und die Türkei.
Und da tanzt der fetzige Bär mit, auf allerhöchstem Niveau! Der jazzige Drive, vom phänomenalen Schlagwerk angeheizt, führt das rasante Trio strudelförmig zu höchsten Extasen. Und den Saal zum Kochen.
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