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Bericht vom 20.12.2011

(Fast) Alle Jahre wieder: Stadtkantorei Stade und WO I-III

Joh. Seb. Bach, Weihnachtsoratorium Kantaten I-III St. Wilhadi Stade, Sonntag 18.12.2011

© Jutta de Vries



(Fast) Alle Jahre wieder: Stadtkantorei Stade und WO I-III


Joh. Seb. Bach, Weihnachtsoratorium Kantaten I-III
St. Wilhadi Stade, Sonntag 18.12.2011
©Jutta de Vries


Weihnachten ohne WO, das geht gar nicht.
Wie wunderbar, dass die Stader ihre Stadtkantorei und ihren Kirchenmusikdirektor Hauke Ramm haben, die das ebenfalls  meinen und der großen Bach-Fan-Gemeinde auch in diesem Jahr wieder mit Bachs beliebtesten Klängen eine musikalisch hochwertige Bescherung unterm Adventskranz bereiteten.


Festlich und frei, überzeugend und souverän in der Stimmung, der Textbehandlung, der Tempoauffassung und der Klanggestalt – das ist die große Stadtkantorei, die Hauke Ramms profilierte Handschrift trägt: stimmlich beweglich und bewegend, wenn auch kompakt. 
 
Kann sein, dass der gern immer wieder begrüßte Instrumental-Partner, das virtuose, klein und fast nur solistisch besetzte Barockorchester Hamburg, da mithalten wollte und den fürstlich strahlenden Bläsersound wie auch die weich fließenden Streicher-Klänge kaum zurücknahm.
 
Da hatten die Solisten es nicht immer ganz leicht.
Ivy Jänicke ist eine Idealbesetzung für die zentralen Altarien, ihre warme Überzeugungskraft in der Gesangslinie und die  da-capo-Verzierungen sind wunderbar. Auch der stimmschöne Tenor Max Ciolek verziert zur großen Freude, und er versteht es, den Evangelisten-Text  als Klangrede interessant zu machen. Die vertrackte Eil-Arie nimmt er wörtlich, stimmlich super leicht und super schnell, die langjährige Beschäftigung mit alter Vokalmusik - sowohl des nördlichen wie südlichen Europa - ist da sicher voraus gegangen. Gern hätte man über die Solisten im Programmheft etwas gelesen.
 
Falko Hönisch gab mit der Basspartie auch sein Debüt in Stade, und diese intelligent geführte, klangschöne Stimme möchte man immer wieder hören. Sein „Großer König“ war wirklich groß bis zum letzten auf der Fülle des Atems gehaltenen Ton, die dramaturgische Gestaltung durchdacht, die Dynamik wirklich ausgekostet von pianissimo bis fortissimo. Und die kollegiale Rücknahme im Duett „Herr, Dein Mitleid“ mit dem zierlichen Sopran von Heike Heilmann brachte ein ansprechendes Ergebnis und überzeugte dadurch umso mehr.
 
Wie immer verdienter, tosender Beifall zum Beschluß.
Jauchzet, frohlocket, nun kann wieder Weihnachten werden!


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