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Bericht vom 15.10.2012

Stadtkantorei Stade 2002 – 2012 - Festkonzert zum 10jährigen Bestehen

Joh. Seb. Bach, Messe h-Moll BwV 232

© Jutta de Vries

Stadtkantorei Stade 2002 – 2012 
Festkonzert zum 10jährigen Bestehen
Joh. Seb. Bach, Messe h-Moll BwV 232
©Jutta de Vries 15. Okt.12
 
Vor 10 Jahren kam Hauke Ramm als neuer Kirchenmusikdirektor nach Stade.
Damals wurden die beiden bestehenden Innenstadt-Kirchenchöre an Ss. Cosmae et Damiani und St Wilhadi als neue „Stadtkantorei Stade“ zusammengeführt. Der junge KMD packte frisch an, in intensiver Probenarbeit wurden regelmäßig zu den Festen im Jahreskreis viele attraktive Werke der großen Chorliteratur einstudiert und einem treuen, begeisterten Stader Publikum präsentiert. Die Konzerte der Stadtkantorei wurden schnell zur festen Größe im Stader Musikleben. 


Tröstete man sich in den Anfängen noch heimlich mit dem auch von Bach unter alle seine Partituren gesetzten „Soli Deo Gloria“, steigerten sich Freude und Hörgenuß von Aufführung zu Aufführung: unter Hauke Ramms zugewandter Leitung entwickelte sich der Chor kontinuierlich auf allen Ebenen, in Bezug auf  Intonation und Werkkenntnis, Textbehandlung und Artikulation, sängerischen Schwung und Präzision, Ausgewogenheit und Schönheit des Klangbildes. Heute, nach zehn bewegten Jahren, gilt dieser Chor ohne Übertreibung als eine der besten Laien-Kantoreien weit über die Region hinaus.


So ein stolzes Profil muß natürlich gefeiert werden, und was könnte hier stimmiger sein als Bachs groß angelegte h-moll-Messe, ein strahlendes Werk in barocker Fülle. Hier spielt der Chor die Hauptrolle und  hat abendfüllend zu tun.  


Ein ehrgeiziger Traum, der tatsächlich in Erfüllung gegangen ist, auch nur deshalb anzugehen war, weil die Kantorei sich inzwischen über sinfonische Ausmaße und ausgewogene Stimmenverhältnisse freuen darf. Eine Pracht, dieser starke  und dennoch differenzierende und nie gröhlende Herrenblock im Mittelfeld! Und ein Gleichgewicht von Sopran- und Altstimmen gibt es auch.
Nur so ist es möglich, die Bachschen Herausforderungen in den bis zu achtstimmigen Chorsätzen anzunehmen. Das gelingt schön und durchsichtig und textverständlich und auch mit der gebotenen Dynamik, die einfach zwingend in der schon symbolhaft komponierten Partitur angelegt ist und sie eindrucksvoll unterstützt.  


Hauke Ramm am Pult dirigiert beschwingt und pointiert zugleich, ganz  musikalische , souveräne Präsenz. Davon profitiert auch das Solistenquartett  Heike Heilmann, Yvi Jänicke, Markus Ullmann und Gotthold Schwarz, jene vertrauten Namen, die  für die  Stader Musikfreunde mit Qualität verbunden sind. Besonders hervor zu heben ist in diesem Fall der zauberhafte Zusammenklang der beiden Frauenstimmen in  ihren beiden Duetten – die Stimmen von Heike Heilmann und Yvi Jänicke verschmelzen in vollendeter Harmonie. Das ist ein  glücklicher Zufall der individuellen Stimmendisposition, den man nicht steuern, nur genießen kann.
 
Filigrane und zupackende instrumentale Unterstützung bietet als bewährter Partner das Barockorchester Hamburg mit Martin Böcker am Orgelpositiv, herausragend auch die Solopartien von Traversflöte und Bleckbäsergruppe, die vor allem für den Jubel und die Festlichkeit in den Messtexten sorgen.


Jubel und festliche Ergriffenheit, das ist es ganz genau, was die große Musikgemeinde in der fast ausverkauften St. Wilhadi-Kirche nach dem Schlusschor „Dona nobis pacem“ zu minutenlangem, begeistertem Applaus herausforderte – Dank für einen großartigen Abend, Ehrung der Kantorei für die Arbeit des Dezenniums und Spannung in Erwartung der kommenden Konzerterlebnisse.


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