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Bericht vom 13.03.2006

60 Jahre Stader Kammerorchester

Frühlingskonzert 12. März 2006 Markuskirche Stade

© Jutta de Vries

60 Jahre Stader Kammerorchester – eine lange spannende Geschichte, die sich am historischen Zeitgeschehen messen lässt:

das bedeutet Kulturhunger unmittelbar nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges im Gründungsjahr 1946, das bedeutet Laienmusizieren just for fun, bescheiden über lange Jahre hinweg in einer Streicherformation, das bedeutet Integration einer klassischen Bläasergruppe in den Achtzigern, das bedeutet schließlich mit dem Profi-Dirigenten Andreas Mottok aus Hamburg auch profihaftes Anspruchsdenken und mutiger Griff nach den Sternen.

Für das Jubiläumsjahr plant das Ensemble, in dem vor allem immer noch „Dilettanten“ im wahren positiven Wortsinn als vergnügte Spieler und Spielerinnen, aber auch ausgebildete Musiker als Coaches mitmachen, einige Aktivitäten über das ganze Jahr verteilt.

Zu  Beginn das Frühjahrskonzert: große komplexe Werke – die ganze Bandbreite des Klangkörpers sollte vorgestellt werden. Die Streicher hatten mit Griegs Suite „Aus Holbergs Zeit“ und  Mendelssohns Violinkonzert d-moll viel Romantik zu bewältigen. Mit der jungen Geigerin Katarzyna Jerzewska, die an der Kreisjugendmusikschule Stade unterrichtet, hatte das Orchester eine gute Wahl getroffen, es gelangen viele schöne Momente. Neben der beachtenswerten und gut einstudierten Cello-Gruppe, die Arrangements aus der Schublade der heiteren Zwanziger Jahre brachte, hatten die Bläser einen Löwenanteil am Programm. Die Herausforderung des Abends hieß Joachim Raff, Brahms-Zeitgenosse und zu seiner Zeit als Frankfurter Konservatoriums-Chef mit ellenlangen, pompösen Sinfonien heiß verehrt. Seine ebenfalls beinahe nicht enden wollende Bläser-Sinfonietta von 1878 gab dem Stader Holz und Blech gute Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen und ein   homogenes Klangbild zu erzeugen.

In der voll besetzten Stader Markuskirche mit ihrer guten Akustik spielten sich alle Orchestergruppen frei und bewiesen damit wieder einmal die große Freude und Kraft, die aus dem Musizieren erwächst.

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